Wir, der Kammerchor „Next Generation“, möchten Sie hiermit auf unser nächstes Sommerkonzert aufmerksam machen, das wir - dieses Jahr gemeinsam mit den anderen Chören der Sängervereiningung Egelsbach - am 12. Juni um 18:00 Uhr im Saalbau Eigenheim in Egelsbach veranstalten werden. Der Grundgedanke des Konzertprogramms ist, alt Tradiertes mit Neuem zu verbinden. Was böte sich da besser an als den Versuch zu unternehmen, eine frühe profane Form, das italienische Madrigal, mit modernen Klängen aus Film und Unterhaltung zu verschmelzen.
So kristallisierte sich ein Motto heraus, das in zweifacher Hinsicht zu interpretieren ist: Liebesfreud und Liebesleid - gestern und heute! Sowohl in früheren Zeiten als auch heute liegen Freud und Leid ganz dicht beieinander. Diesem simplen wie selbstverständlichen Umstand möchte unser diesjähriges Sommerkonzert Rechnung tragen, indem es ebenso, ausgehend vom Grundtypus des mehrstimmigen italienischen Madrigals, die verschiedensten Facetten und Eigenarten der europäischen und amerikanischen Komponisten zu dem Thema beleuchtet.
Das Madrigal wird als weltliches Gegenstück zur geistlichen Motette eine höchst kunstvolle und ausdrucksstarke Gattung mit manieristischen Einschlag. Das Madrigal der Spätzeit, also jenes Anfang des 17. Jahrhunderts, steigert Ausdruckskunst und Virtuosität ins Extrem, was z. B. der Italiener Giovanni Giacomo Gastoldi beeindruckend umzusetzen weiß. Im 16. und frühen 17. Jahrhundert ahmten dann - von diesem neuen Kunstverständnis beflügelt - zahllose Künstler diese Gattung besonders in Deutschland und England nach: Hans Leo Hassler wäre hier als ein besonders agiler und humoristischer deutscher Komponist zu nennen, in England stehen z. B. John Dowland und Thomas Morley für einen höchst expressiven, ja fast schon ausgelassenen Duktus. Alle genannten Tonschöpfer werden selbstverständlich im Konzert vertreten sein. Die französische Tradition in dieser Hinsicht kommt ebenfalls nicht zu kurz: Orlando di Lasso und Pierre Passereau stehen für Tempo, Witz und Charme.
Den Brückenschlag versuchen wir dann mit Evergreens von George Gershwin oder Elvis Presley, von den berühmten Amerikanern Vince Clarke, Harold Arlen oder Rhonda Polay. Die Titelmelodie aus dem schwedischen Kassenschlager „Wie im Himmel“ darf natürlich hier auch nicht fehlen. Damit die stilistische sowie temporäre Lücke nicht so unwirklich auseinander klafft, besuchen wir kurz „Papa Haydn“ in der Klassik, um dann über Schubert, Brahms und und den Berliner Wilhelm Berger zu einem weiteren englischen Großmeister der Spätromantik zu gelangen, Edward Elgar, der, wie sein amerikanischer Kollege James Erb, die Thematik mit der Liebe zur überwältigenden Natur zu verbinden sucht.
Seien Sie also herzlich willkommen und lassen Sie sich innerhalb dieser guten Stunde Chormusik überraschen von einem abwechslungsreichen, kurzweiligen und überaus spannenden Programm über eines der schönsten Dinge der Welt: der Liebe!